Am 15. Januar 2025 besuchte die Klasse 10b mit den Lehrkräften Herrn Bimberg und Frau Janson die Schum-Stadt Speyer, um das dortige jüdische Leben zu erkunden. Geplant war ein Besuch einer Synagoge sowie die Erkundung des Judenhofs.
Nachdem wir in der Synagoge in Speyer angekommen waren, wurden wir zunächst von einer Mitarbeiterin der jüdischen Gemeinschaft, die nach eigener Aussage seit Jahren das Judentum und dessen Geschichte erforschte, begrüßt. Die Jungs mussten sich eine Kippa (das ist eine jüdische religiöse Kopfbedeckung) aufsetzen, was am Anfang etwas ungewohnt war, man gewöhnte sich jedoch sehr schnell daran. Daraufhin führte sie uns einmal durch die Synagoge. Das Besondere an der erst 2011 gebauten Synagoge in der Innenstadt Speyers nahe am Hauptbahnhof ist, dass sie im Gemäuer einer uralten Kirche errichtet wurde. Lediglich der Gebetsraum wurde extra dazu gebaut.
Eine lange Zeit verbrachten wir im Gebetsraum, in dem wir viel über den jüdischen Glauben, zum Beispiel über Traditionen (koscheres Essen) oder über Feste (Schabbat, Chanukka, Pessach), über die Thora oder über das hebräische Alphabet sowie über Besonderheiten der Synagoge selbst erfuhren.
Nach Beendigung der Führung in der Empfangshalle liefen wir zum Judenhof, um uns die Ruinen einer weiteren Synagoge sowie eine uralte Mikwe (ein religiöses jüdisches Tauchbad) anzusehen. Besonders spannend war, dass wir sogar zum eigentlichen Bad, das weit unter der Erde lag, viele Treppenstufen hinabsteigen konnten, um uns den für Juden ganz bedeutenden Ort anzuschauen, obwohl die Mikwe heute nicht mehr für rituelle Anlässe verwendet wird.
Nachdem wir uns noch zwei kurze Dokumentationsfilme über die Mikwe und die bereits zerstörte Synagoge angeschaut haben, ging es zurück nach Ludwigshafen. Die Exkursion war nach einhelliger Meinung ein voller Erfolg, bei dem wir alle sehr viel über das Judentum, die jüdische Geschichte und das jüdische Erbe in unserer Umgebung lernen und damit unseren bisherigen Horizont erweitern konnten.
Bedanken möchten wir uns außerdem bei unseren Lehrkräften Frau Janson und Herr Bimberg für Organisation und Begleitung sowie bei der jüdischen Gemeinde in Speyer für die Offenheit gegenüber uns und die Möglichkeit, die Synagoge – trotz der angespannten Sicherheitslage – sogar mit einer Führung zu besichtigen.
Ein Bericht von Lina Schickinger, Pia Underbrink und Felix Erkelenz