Das Kunstwerk des Monats Januar

Sarah Uchendu’s (GK BK 13) Worte zu ihrem Kunstwerk:

"Strange Fruit" ist ein kontroverses Lied, das erstmals 1939 von Billie Holiday gesungen wurde. Es wurde von Abel Meeropol geschrieben und behandelt das Thema Rassismus, insbesondere Lynchmorde an Afroamerikanern im Süden der USA. Das Lied beschreibt die grausame Realität dieser Morde und die Symbolik der "seltsamen Früchte", die von Bäumen hängen, als Metapher für die Opfer von Lynchjustiz. "Strange Fruit" war ein wichtiger Beitrag zur amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Die weiße große Hand gilt als Symbol für die

weißen Männer, die die Lynchpolitik durchgeführt haben. Diese Hand greift nach der schwarzen Figur, die für die ermordeten Afroamerikaner steht, die Opfer dieser rassistischen Gewalt wurden. Diese Hand symbolisiert also die Macht und Kontrolle, die sie über die Afroamerikaner hatten.

Die Tatsache, dass die Hand in den Baum verschwindet, spiegelt die Brutalität und die Tarnung dieser Verbrechen wider. Es ist, als ob die Wahrheit hinter den Lynchmorden verschleiert und vertuscht wurde.

Insgesamt vermittelt "Strange Fruit" mit den bildlichen Elementen in meinem Projekt die schmerzhafte Realität des Rassismus und der Lynchmorde in den USA und fordert die Zuhörer auf, über diese dunkle Periode der Geschichte nachzudenken und soziale Gerechtigkeit anzustreben.“

In dieser Unterrichtsreihe beschäftigten sich die Schüler:innen des Grundkurses 13 mit der Epoche der Romantik, insbesondere mit Casper David Friedrich. In der kunstpraktischen Auseinandersetzung mit dem Thema, waren die Schüler:innen dazu aufgefordert, sich ein Werk aus der Romantik auszuwählen, den Vordergrund malerisch nach zu empfinden und den Mittelgrund in eine persönliche Interpretation umzuwandeln. Sarah Uchendu schafft eine Verbindung in ihrem Werk mit dem politischen Thema „Rassismus“ und dem Kunstwerk

„Kreidefelsen auf Rügen“ von Casper David Friedrich. Kompositorisch stehen die collagierten Ausschnitte im Mittelpunkt, zeitgleich aber auch am Abgrund. Der Abgrund als motivisches Mittel der Romantik symbolisiert hier deutlich die Angst und Ungewissheit. Die plastische Hand erstreckt sich aus der vermeintlichen Sicherheit der Natur und wird aber letztlich

sichtbar als „Strippenzieher“, als Hauptakteur der düsteren Geschichte.

Die Fachschaft Bildende Kunst gratuliert zu der malerisch und inhaltlich gelungenen Arbeit.